Brachiopoden können sehr verschiedene Gehäuseformen besitzen
Markante Grundtypen
Beispiele zu den Gehäusegrundtypen
Lingula-Typ:
Lingula ampla, Kambrium, Wisconsin
Orthis-Typ:
Orthambonites calligramma, Ordovizium, St. Petersburg
Strophomena-Typ:
Strophodonta extenuata, Devon, Ohio
Productus-Typ:
Pugilis sp., Ordovizium, Moskau
Rhynchonella-Typ:
Globirhynchia prava, Vilserkalk, Nordalpen
Terebratula-Typ:
Gigantothyris gigantea, Mittl. Jura, Auerbach
Spirifer-Typ (Normalform):
Spinocyrtia ostiolata, Mittl. Devon, Eifel
Spirifer-Typ (alate Form):
Cyrtospirifer rudkinensis, Ob. Devon, Voronezh
Frontkommissuren
Riesen und Zwerge
Die meisten Brachiopodenarten bewegen sich zwischen 0,5 bis 5 cm. Die kleinsten sind nur 1 mm groß, die größten können bis zu 30 cm breit werden. Muscheln haben sehr viel größere Arten hervorgebracht.
Heute noch lebende Brachiopoden erreichen allerdings nur noch eine Größe von max. 5 cm.
Unter den fossilen Brachiopoden ist die größte Art der Productide Gigantoproductus giganteus aus dem Karbon von Russland. Da sich bei dieser Art die Armklappe konkav in die Stielklappe einlegt, war der Raum für die Weichteile aber sehr eingeschränkt.
Kleine fossile Brachiopoden kommen sehr häufig vor, werden aber gerne übersehen. Die ‚Riesen‘ sind ausgesprochen selten.
Wachstum der Klappen
nach Rudwick 1970
An Brachiopoden mit ausgeprägten Anwachslinien kann mann das Klappenwachstum gut beobachten.
Etwas ganz Besonderes ist das Klappenwuchstum bei Pygope und Pygites, Brachiopoden aus der Familie der Pygopidae. Bei ihnen wachsen die äußeren Vorderränder schneller als die Mitte, so dass sie sich im Alter treffen und eine mittige Durchbohrung umschließen. Vermutlich diente diese Form der besseren Trennung von ein- und ausströmendem Wasser.
Aus der Nucleata des Ob. Jura haben sich an der Grenze zur Kreide die exotischen Formen Pygites und Pygope mit der Mitteldurchbohrung entwickelt. Allerdings sind sie in der Unt. Kreide schon bald wieder von der Bildfläche verschwunden.